GOLD – Sascha Hanke, Jury-Vorsitzender Die Zeitungen. Awards. New(s)comers Best 2019, Chief Creative Officer & Co-Owner, BrawandRieken, Hamburg:

„Man höre und staune: Laut BDZV werden mit den Zeitungsangeboten 89 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren erreicht. Ohne Zweifel eine beeindruckende Zahl. Doch lässt sich diese Zahl noch toppen? Die Antwort lautet: Ja! Unsere diesjährigen „Goldjunioren“ erreichten mit ihrer Idee sage und schreibe volle 100 Prozent – nämlich jedes einzelne Jurymitglied. Einstimmig also und über jeden Zweifel erhaben erreichte die Kampagne nicht nur unsere Köpfe, sondern auch unsere Herzen. Und das hat seinen Grund. Die Anzeigen sind unglaublich gut gedacht und gut gemacht. Auf den ersten Blick ist man irritiert, dann überrascht, schließlich begeistert. Auch, weil die Motive so verdammt lässig daherkommen. Die Texte nicht verkopft, das Layout nicht überfrachtet – hier stimmt einfach alles. Zugegeben, ein bisschen frech sind die Anzeigen auch, denn die Headlines wurden nicht vom Texter getextet, sondern von den Zeitungen – den Schlagzeilen – selbst. Mit nur wenigen Worten gelingt der global-lokale Brückenschlag hin zur geliebten Zeitung, die heute mehr denn je fester Bestandteil unseres Alltags ist. Liebe Junioren: uns reicht diese Idee, um euch heute mit Gold auszuzeichnen. Allerdings tun wir das nur, wenn ihr uns eines versprecht: dass uns auch in Zukunft Ideen dieser Art von euch erreichen. Im Namen der gesamten Nachwuchsjury: Herzlichen und 150 prozentigen Glückwunsch! Zwinkersmiley.“

SILBER – Christian Mommertz, Executive Creative Director Europe, Spark44, Frankfurt:

„Die Zeitungen – ein Stück Heimat.“ Was als ein naheliegendes Briefing daherkommt, ist natürlich auch eine naheliegende Falle, wenn man vorhat, die Zeitung in ein modernes und relevantes Licht zu rücken. Dass lokaler Bezug alles andere als ein Anachronismus ist, sondern vielmehr ein Schlüssel zum Verständnis der Gegenwart sein kann, ist clever gelöst, wenn man schlicht zeigt, dass aus Notizen aus der Provinz irgendwann globale Schlagzeilen werden können. Schließlich gilt: Jeder und alles fängt mal klein an. Und was banal klingt, überrascht dann doch, wenn man daran erinnert wird, dass die Kanzlerin in Hamburg zur Welt kam. Und dass Hamburg wiederum, nicht gerade überreich an großen Söhnen, immerhin eine große Tochter hat. Vergessen wir nicht: Historisch betrachtet liegt die Keimzelle deutscher Kultur- und Ideengeschichte eben nicht in der Metropole. Sondern im besonderen in der Provinz, im Kleinstaat, im Sprengel. Und deshalb gilt gerade für die Zeitung, dass Geschichte, die erzählt werden muss, viele Vorgeschichten hat, die erzählt werden müssen.“

BRONZE – Ilona Klück, HR Talent Scout & Hochschulkooperationen, Grabarz & Partner, ADC Junior Chairwoman 2019 sowie Managing Director / Owner Shibuya, Hamburg:

„Stilblüten des Lokal-Journalismus als universelle Sprache der Heimat – egal wo sich diese befindet. Eine simple wie überzeugende Idee. Grafisch zitiert diese Headline-Kampagne nichts, was an das Thema „Tageszeitung“ erinnert. Das stand ihr in der Diskussion zunächst lange im Weg, bis klar wurde, dass genau das ihre Stärke ist.“

SONDERPREIS – Michael Wilk, Global Executive Creative Director, Serviceplan Gruppe, München:

„Heimat, das vertraute Gefühl, dass sich einstellt, wenn man die neuesten Schlagzeilen aus der Region liest. Der Bauer ums Eck, der Nachbar von gegenüber, der Vorstand der freiwilligen Feuerwehr – das alles ist Heimat und zwangsläufig an einen einzigen Ort verankert. Wirklich? Die Crossmedia Idee „Heimatstand“ beweist das Gegenteil. Die für einen gezielten Aktionszeitraum in Großstädte gebrachten Lokalblätter karikieren das anonyme Nebeneinanderleben in deutschen Metropolen und geben die Möglichkeit, den Draht in die Heimat aufrecht zu halten. Klein-klein im Großen quasi. Dazu das analoge Erlebnis einer Tageszeitung – das ist schon alles sehr vertraut. Die Jury ertappte sich beim Gedankenexperiment, eine „Kieler Nachrichten“ in München am Heimatstand zu beziehen und sich danach im Englischen Garten nach Fischbrötchen durchzufragen. Und das alles für ein schönes Gefühl: Heimat.“